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13
Jan
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Geschichte und Entwicklung einzelner Unternehmen des Pornobusiness

Rodox Trading

Die „Rodox Trading“ in Dänemark, in der Nähe von Kopenhagen, galt als eines der weltweit größten Verlagshäuser für Pornographie. In den ersten 20 Jahren ihres Bestehens brachte sie über 90 Millionen Magazine, 9 Millionen Super-8-Filme und über 1 Million Videocassetten heraus. Ihre Anfänge liegen im Jahr 1966, als Pornographie noch illegal war, bis zur Legalisierung in Dänemark im Jahr 1969. Gegründet wurde sie von den Brüdern Peter Gruntvig und Jens Theander, die 1968 ihr erstes Magazin „Color Climax“ herausbrachten. 1969 gründeten sie die „Candy Film“, die zu einem der weltweitgrößten Produzenten von pornographischen 8mm-Filmen wurde. Ein beachtlicher Teil der pornographischen Filmware die in den 60er Jahren in England, speziell in Soho/London produziert wurde, wurde nach Dänemark verschickt, da es das erste Land mit einer liberalen Gesetzgebung in Bezug auf die Pornographie war. Die Filme wurden dann in Kopenhagen entwickelt und dupliziert. In den 60er und 70er Jahren war das Geschäft mit Pornographie in England aufgrund der restriktiven Gesetzgebung, fest in den Händen der organisierten Kriminalität. Nachdem der Erfolg der Videotechnologie absehbar war, wurden die Filmlaboratorien geschlossen und die Theander-Brüder investierten mit einem enormen Kapitalaufwand in das Videogeschäft. Die frühere „Rodox Color Teknik“ nannte sich nun „RCT Video“ Das Videogeschäft erwies sich allerdings als ein verlustreiches, so dass Peter Theander den gesamten Videobereich der Firma an ein Konsortium verkaufte. Der weiterhin profitable Bereich von der Produktion und Verteilung von Pornomagazinen blieb weiterhin in seinen Händen.

In den 1970er Jahren entwickelte sich Color Climax zu einem der größten Anbieter von Kinderpornographie. In Dänemark, Schweden und den Niederlanden war in den 1970er-Jahren nur die Herstellung, nicht aber der Vertrieb von Kinderpornografie verboten. Dort wurden Produkte von Color Climax vermarktet, die pornografische Aktaufnahmen von Kindern im Alter von 5-12 Jahren, bis hin zum Geschlechtsverkehr enthielten. Anfang der 1980er-Jahre wurde Kinderpornografie in Dänemark und Schweden verboten, 1985 dann in den Niederlanden. Color Climax arbeitete dann mit jugendlichen Darstellern denen man durch Kleidung und Frisur ein  besonders junges Aussehen gab. Produziert wurden diese Pornos dann hauptsächlich in Dänemark, da es dort bis zum Jahr 2001 erlaubt war Pornographie mit Darstellern ab 15 Jahren zu produzieren.

Das Unternehmen ist nicht mehr in der Produktion pornographischen Materials involviert. Die Magazine werden inzwischen von der ZBF in Wiesbaden in Lizenz herausgegeben. Das Originalmaterial aus den 60er und 70er Jahren (der aktuellen Gesetzeslage angepasst) wird über eine kostenpflichtige Webseite vermarktet. Die “Color Climax”- Webseite ist beim “Library of Congress Washington DC” und beim  „Danske Patent Kontor A/S Denmark“ registriert. Seit 1996 ist  das Color Climax -Web  mit „Digital Graphic SystemsAB“ liiert.

Weiterhin erwähnenswert für den skandinavischen Raum sind Leif Hagen und Rolf Rahm. Sie hatten u.a. mit der Scandinavian Publishing Group marktführende Print- und Versandhäuser für pornographische Ware. Der Norweger Leif Hagen gab seit 1976 das Pornomagazin „Aktuell Rapport“ heraus und  besaß eine 1980 gegründete Versandfirma in der Nähe von Stockholm und einen Pornoshop in dieser Stadt. Er beschäftigte ca. 15 Angestellte die über 50 000 Aufträge jährlich bearbeiten. Sein Lagerhaus war gefüllt mit nahezu 2 Millionen Magazinen von 8000 verschiedenen Titeln und 250 000 Videocassetten bei 2500 Titeln, ausschließlich für den schwedischen Markt bestimmt.  1992 stand Hagen, mit einem Vermögen von mehr als 100 Millionen Kronen, in der Liste der reichsten Männer Schwedens auf Platz 182 und gilt noch immer als einer der Majors im skandinavischen Pornobusiness.

http://www.nettkatalogen.no/gsearch/default.asp?search=porno-hagen&cmd=adsense&x=22&y=26&searchwhere=net


ZBF-Vertriebs GmbH

Die „ZBF-Vertriebs GmbH“ (Zeitschrift-Buch- und Film Vertriebs GmbH,  Wiesbaden) wurde 1974 von Georg Schmitt gegründet, auch seine vier Söhne waren im Geschäft involviert. Ein relativ später Geschäftsstart in dieser Branche, der nahe an dem Termin der Legalisierung 1975 in der BRD lag. Zur ZBF gehörte ein großer Supermarkt für Großeinkäufer, der Schwerpunkt lag aber im Versandgeschäft. ZBF galt als der größte Anbieter und Lagerist des pornographischen Gesamtangebots. In den späten 70er und in den 80ern galt Deutschland als einer größten europäischen Märkte für Pornographie. So gingen an die 80% der Produktion von Peter Theanders Firma „Rodox“ in die deutschen Landen. Kein wichtiger Herausgeber von pornographischer Magazine kam an dem deutschen Markt vorbei, bzw. ließ ihn aus, was wiederum bedeutete, dass er geschäftliche Transaktionen mit der Firma ZBF tätigen musste, die mit ihren drei riesigen Waren- und Lagerhäusern in Wiesbaden das Verteilungs- und Versandgeschäft dominierten. Im Jahr 1987 hatte die ZBV einen Umsatz von 110 Millionen DM zu verbuchen. 70 Mitarbeiter und ein Fuhrpark von 12 LKW`s bewerkstelligten den Versand zu 6000 Groß- und Kleinabnehmern in ganz Europa. Monatlich sollen rund 25 000 Videokassetten abgesetzt worden sein. 1989 belieferte die ZBF 5500 Videotheken und 820 Sexshops mit ca. 6 Millionen Pornovideokassetten. Die Videokassetten machten anfangs der 90er Jahre 30% des Gesamtumsatzes aus. Wöchentlich erschienen 17 neue Videotitel im Angebot. Seit 1983 produzierte die ZBF auch eigene Videos. Die Firmen „ZBF“ und „DBM“ sollen bevorzugt mit amerikanischen Darstellern gearbeitet haben. 1998 wurde die ZBF GmbH vom Beate Uhse Holding zu 50% übernommen.

Von Intex  zur Scala GmbH

Ein Konkurrent der ZBF auf dem europäischen Markt war die Firma „Intex“ (ehemaliger Besitzer Charlie Geerts), deren Sitz in Amsterdam lag und die in vergleichbarer Weise wirtschaftlich operierte. Zu diesem zweit-größten Lageristen und Versandhandel gehörte auch die Videofirma „Caballero Videos“. Bereits in den 80ern übernahm der westdeutsche Porno-Verleger Horst Peter von Essen das europäische Versandgeschäft der amerikanischen „Caballero Videos“.  1994 verkaufte er seine Firma, inzwischen in „Scala Agenturen BV“ umbenannt und soll seitdem seine geschäftlichen Aktivitäten in den Immobilienbereich verlagert haben. Charlie Geerts wurde 1994 infolge einer Untersuchung der „FIOD“, der holländischen Steuerbehörde, wegen Steuerhinterziehung, Copyrightverletzung und anderer Vergehen verhaftet – und nach der Begleichung der Kaution in Höhe von 1 Million Gulden, wieder freigelassen. Der amerikanische Porno-Multimillionär Reuben Sturmann war jahrelang ein Partner von Geerts „Intex“ und Geerts wurden persönliche Kontakte zur organisierten Schwerkriminalität nachgesagt. Geerts, der bis zu dem Zeitpunkt seiner Verhaftung als einer der Größen im europäischen Pornogeschäft galt, wurde vorgeworfen, dass er seit 1988 beträchtliche Geldsummen aus illegalen Einnahmen über eine Hongkonger Firma waschen ließ.
Die Scala GmbH ist seit 1998 Bestandteil des Beate Uhse Holdings und wurde im Sinne eines legalen Wirtschafts-Portefolios umstrukturiert.

Verlag Theresa Orlowsky

Theresa  Orlowsky, vormals ein Pornomodell, gründete 1982, zusammen mit Hans Moser, einem bankrotten Pornoproduzenten und ihren späteren Ehemann, ihren eigenen Verlag, „VTO(Verlag Theresa Orlowsky) der qualitative Pornographie produzierte. Die Magazine hatten innerhalb kürzester Zeit die gleiche Auflagenstärke von 40 000 erreicht, wie die schon lang etablierten Magazine „Color Climax“ und „Blue Climax“. Später kam eine eigene Videoproduktion hinzu, mit der bekanntesten Serie „Foxy Lady“. VTO expandierte, 1988 wurde ein neues Studio- und Verwaltungsgebäude, mit eigenem Kopierwerk, fertiggestellt. Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte VTO über 60 Festangestellte und bis zu 50 freie Mitarbeiter – musste jedoch bereits 1989 Insolvenz anmelden.  Im selben Jahr wurde die Ehe geschieden. Mit ihrer bisher letzten Firma New Age Communications ging Orlowski durch Überschuldung 2005 erneut in Insolvenz.

Beate Uhse

Beate Uhse begann ihre Karriere gleich nach dem 2. Weltkrieg in Flensburg, wo sie zuerst ein Buch über die Verhütungsmethode nach Klaus Ogino nachdruckte, mit der die Frauen tabellarisch ihre frucht- und unfruchtbaren Tage ausrechnen konnten. Schon 1951, sie war inzwischen mit dem Flensburger Geschäftsmann Ernst Walter Rotermund verheiratet, war aus diesem ursprünglichen Nebengeschäft ein kleines Versandhaus entstanden, wo Verhütungsmittel, sexuelle Hilfsmittel und dementsprechende Literatur gehandelt wurde.2 Jahre später machte sie schon über 370 000 DM Umsatz im Jahr und hatte 10 Angestellte. 1962 eröffnete sie in Flensburg das „Sex Institut für eheliche Hygiene“. In den folgenden Jahren expandierte das Unternehmen außergewöhnlich, so dass innerhalb einer Dekade keine von Deutschlands Großstädten ohne einen „Beate-Uhse-Sexshop“ war. 1973 erfolgte die Umwandlung in eine GmbH & Co. KG unter Beteiligung der Söhne von Beate Rotermund-Uhse. In den Folgejahren wurden diverse Tochtergesellschaften gegründet und Firmen dazugekauft, um die einzelnen Sparten der Branche abzudecken. Ein weiterer geschäftlicher Aufschwung erfolgte 1975, nachdem in Westdeutschland die Pornographie legalisiert wurde. Das Gesetz besagte u.a., dass die Hardcore-Pornographie nicht über den Versand- und Postwege, sondern nur über lizenzierte Sexshops vertrieben werden durfte. Eine Situation für die das Unternehmen von Beate Uhse die besten Voraussetzungen mitbrachte. Im gleichen Jahr entstanden in vielen Städten Beate Uhse-Sexkinos, in denen von Anfang an ausschließlich 35mm- Filme gezeigt wurden, während sonst eher noch die 8mm-Loops, mit einer Länge von ca. 10 Minuten gebräuchlich waren. Bald darauf wurde die „Beate-Uhse Film GmbH“ gegründet, die offiziell unter dem Dach der Schweizer „Filminvest AG“ existierte. Schon bald nannte sie die Filmrechte von über 120 Hardcore- Produktionen ihr eigen und hatte über die Hälfte des deutschen Marktes in ihren Händen. 1979 expandierte Beate Uhse weiter, indem sie die 14 Sexshops ihres Konkurrenten der „Dr. Müller Sexshop-Kette“ aufkaufte.

1981 wird das Beate Uhse-Unternehmen einer Realteilung unterzogen und Dirk Rotermund, Sohn von Beate Uhse, übernahm in  zweiter Generation die Führung von Orion. Heutzutage sind „Beate Uhse“ und „Orion“ Marktführer auf dem deutschen Markt. Bei dem deutschen Segment der Sexshops soll der Marktanteil des Beate-Uhse Holdings allerdings nur 15% betragen haben, mit weitem Abstand gefolgt von dem Orion-Versand und an dritter Stelle, dem Einzelhändler „World of Sex“ mit 26 Läden. Laut dem Spiegel (Spiegel Nr10, Jg.2000, S.110) sollen sich hunderte von kleinen Sexshopbetreibern und Versandhäusern gegen die Konkurrenz aus Flensburg behauptet haben.

1992 begann die schrittweise Neustrukturierung der gesamten Firmengruppe zur Beate Uhse Holding GmbH und  1999 wurde das Beate Uhse-Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Der anfängliche Höchstkurs der Beate-Uhse-Aktie von 28,20 Euro hielt sich nur kurz und stabilisierte sich dann auf 13,20. 2001 pendelte sich der Kurs auf um die 10 Euro ein. Der Börsengang lieferte nichtsdestsotrotz das nötige Kapital für die wirtschaftliche Expansion des Konzerns.

Mit der schwedischen „MAX`S Filmdistribution AB“ wurde 2001 die „Beate Uhse MAX`S AB“, Schweden gegründet, womit der Holding über sämtliche Filmrechte für Videos, DVD und dem Internet der schwedischen Firma verfügen kann. Zum März 2001 startete das Erotikunternehmen Beate Uhse dann einen eigenen Fernsehkanal, als Pay-TV-Angebot über „Premiere World“, der damals noch Bestandteil des „Kirch“-Konzerns war. An dem mit einem Kapital von 8 Millionen Euro ausgestatteten „Beate Uhse Television“ halten die Beate Uhse AG 49,9% und die schweizerische „Erotic Media“ 50,1%. Die Beate Uhse AG war wiederum mit ca 34% an „Erotic Media“ beteiligt. Diese hat Verträge mit Filmproduzenten, die pro Jahr zwischen 400-500 neue Erotikfilme garantieren.

Die Beate Uhse AG  hat 2004/2005 einen Großteil ihrer Beteiligung an der börsennotierten „erotic media ag“ an den Schweizer Finanzinvestor Almira S.A. verkauft. Ein  Kooperationsvertrag sichert der Beate Uhse AG zu, dass die umfassenden erotic media Filmrechte und- Lizenzen weiterhin  zur Verfügung stehen. Im gleichen Geschäftspaket wurde die 49% Beteiligung an dem Sender Beate Uhse TV an die erotic media GmbH veräußert. Im September 2005 hat die erotic media AG von der Premiere AG den Blue Movie Kanal übernommen. Das Blue Movie Programm, das weiterhin über das technische Programm von Premiere empfangen werden kann, wird seitdem über die Ladenkette, den Versandkatalog und den Online Shop von Beate Uhse vermarktet. Blue Movie verfügte bei der Übernahme über einen Kundenstamm von ca. 170.000 Adressen.

erotic media – neuer Name: tmc Content Group AG
2005 erwarb das Unternehmen den Telemediendienst „Blue Movie“ von der Premiere Fernsehen GmbH
2006 startete das Unternehmen den Telemediendienst „redXclub“,  zwei Vollerotikkanäle als Pay-per-View Angebot in den Netzen von Kabel Deutschland.
2007 erfolgte die Fusion mit der Telcomedia AG
2008 erfolgte die Umfirmierung in die tmc Content Group AG.
2009 verließ der langjährige Verwaltungsratspräsident Ulrich Rotermund das Unternehmen aus gesundheitlichen Gründen.

Ende 2001 übernahm Beate Uhse die Internetfirmen „Exitec AG“(Logistik) und die „NetCom GmbH (Erotik-Content). Beide Firmen sind 1999 gegründet worden und erzielten bereits beträchtliche Umsätze: Exitec – 1,1 Mio. DM(2001) und NetCom – 3,7 Mio. DM(2001). Mit dieser Übernahme ging die Geschäftsführung der Beate Uhse New Media an die beiden Firmengründer von Exitec und Netcom, Udo Andresen und Gerwin Klotz über. Inzwischen bietet innerhalb des Holdings die „Beate Uhse New Media“ Dienstleistungen in den Segmenten Internet, Telefonie und Pay-TV – mit mehr als 1.000 Domains , die bekanntesten sind http://www.beate-uhse.com und http://www.sex.de., einer Internet-Videothek  und die 0190er-Nummern- Angebote. Der Konzern positionierte sich damit als Content-und Support-Provider im Internet und setzte dabei auf neue Bezahlsysteme wie Video-on-Demand und Pay-per-View.

Seit Dezember 2001 unterhält Beate Uhse unter dem Namen Lavetra KFT eine eigene Produktionsstätte in Börcs, im Westen Ungarns. Dort werden Produkte aus Latex wie Puppen und Dessous sowie Leder- und Hartgummi-Artikeln hergestellt, mit denen die eigenen Sexshops beliefert werden. Der Konzern betreibt ca. 300 Sex- Shops in 13 Ländern Europas. Zur Strategie des Beate Uhse-Konzerns gehört der weitere Ausbau von Ladengeschäften auf höherem Niveau und der Aufkauf der jeweiligen Marktführer in anderen Ländern. Mit der Übernahme des holländisch-belgischen Filialisten „Sandereijn B:V:“ im Jahr 2000 wurden 43 Shops in diesen beiden Ländern erworben. Ende 2000 startete der Beate Uhse-Konzern unter den Namen „Helen Duval“ in Frankreich eine neue Ladenkette, die inzwischen unter dem Label  Adam & Eve firmieren. 2003 kaufte der Konzern die holländische Einzelhandelskette „Christine Le Duc“ auf. Damit besitzt die Beate Uhse AG allein in Holland 67 Shops, außerdem expandierte sie im gleichen Jahr nach Skandinavien und übernahm 80% des erotic-lifestyle Unternehmens „Kondomeriet A.S“ in Norwegen von der „condomi AG“. Mit dem Fokus auf die weibliche Kundschaft startete das Unternehmen unter den Namen „Mae B.“ ein neues Shop-Konzept. Filialen wurden zuerst in Norwegen und dann in England eröffnet. März 2004 startete dann in Hamburg im Karstadt-Haus die erste Mae B Filiale. Die damit zusammenhängende Neuausrichtung auf eine Produktpalette, die Wellness, Parfüms, Schmuck, Wäsche sowie Sexspielzeug umfasst, ist eine Reaktion auf die rückläufigen Verkaufszahlen bei Videos und DVD`s, den früheren Hauptumsatzträger Beate Uhses, der inzwischen nur noch 30% zum Konzernumsatz beiträgt. Das neue Shop-Konzept soll auch im Ausland eingeführt werden, gleichzeitig sind weitere Shopkonzepte an Flughäfen und Autobahnen in Planung. Von Shops im Rotlicht-Milieu will Beate Uhse sich trennen.

Beate Uhse ist auf allen Vertriebswegen aktiv: Versandhandel, Groß- und Einzelhandel. Inzwischen ist der Konzern in 13 Ländern präsent. Das Versandhaus „PABO by Beate Uhse“ hat seinen Hauptsitz in Walsoorden/Holland.. In Skandinavien wird der Versandhandel über die Magazine Lek und Cocktail abgewickelt. Das 1998 eingekaufte Großhandelsunternehmen Scala BV in Amsterdam und die im gleichen Jahr übernommene ZBF GmbH in Wiesbaden liefern die Sex- und Erotik-Produkte des Beate Uhse Konzerns in rund 60 Ländern. 2004/2005 wurde bei Amsterdam ein hochmodernes Logistik- und Service-Zentrum in Betrieb genommen.

Der Beate Uhse-Holding hatte im ersten Halbjahr 2001 seinen Gewinn nahezu verdoppelt. Der Konzernumsatz lag bei 205,4 Millionen Mark, was ein Plus von 76% bedeutete . Nach Steuern blieb ein Gewinnzuwachs von 93% auf 5,6 Millionen Mark. Der Vorstand wurde besetzt von Otto Christian Lindemann und  Gerard Cok, der ehemalige Inhaber der 1999 durch die Beate Uhse AG übernommenen Erotik-Unternehmen Pabo b.v., Sandereijn b.v. und Gezed Holding in den Benelux-Ländern. Der Gesamtumsatz steigerte sich von 169,2 Mill. Im Jahr 2000 auf  294,8 Mill. Im Jahr 2004.   2005 konnten Umsatzrückgänge auf dem deutschen und niederländischen Markt, Verluste auf dem US-Markt und einen Aktientiefstand von 5,84(Okt.2005), durch einen Umsatzwachstum im gesamten Auslandsgeschäft von ca.15% aufgefangen werden. Seit 2002 hat Beate Uhse in den USA rund 6 Millionen Euro Verlust eingefahren und wird 2005/2006 das Versandgeschäft einstellen und in den Vereinigten Staaten nur noch als Großhändler in Erscheinung treten. 2006 sank der Umsatz um fünf Prozent auf 271 Millionen Euro. Meinungsverschiedenheiten über einen Imagewechsel – statt harter Pornographie sexueller Livestyle – wie er sich im neuen Shopkonzept des Konzerns abzeichnet – haben dazu geführt das der Hauptaktionär Ulrich Rotermund sein Aktienpaket von fast 30 Prozent 2007 zum Verkauf gestellt hat. Nach eigenen Angaben sind 1.500 Mitarbeiter beim Konzern beschäftigt.

Anfang 2009 übernahm die Beate Uhse AG die niederländische Playhouse Gruppe, einen in Europa führenden Produzenten und Großhändler von erotischen Filmen, Sexspielzeugen, Wäschekollektionen und Wellnessprodukten.  Playhouse verfügte über ein Sextoy- Sortiment von 600 Artikeln und war im Besitz von 8.000 Film-Titeln unterschiedlicher Labels. Im Oktober 2009 gab die Private Media Group eine weitere Kollaboration mit der Beate Uhse AG bekannt. Neben dem Vertrieb und der Vermarktung von DVD´s in Skandinavien und Magazinen in Deutschland, übernimmt die Scala Agenturen BV für Private das DVD-Geschäft in den Benelux-Ländern. 2008 wurde ein Gewinn von rund 13 Mio. Euro erwirtschaftet. Der Beate Uhse Konzern erzielte in den ersten neun Monaten 2009 Umsatzerlöse in Höhe von 171,3 Mio. Euro und lag damit unter dem Vorjahresniveau (9M/2008: 186,8 Mio. Euro).

Orion-Versand

Zum Orion-Versand, 1962 gegründet, dessen Hauptfirmensitz ebenfalls in Flensburg liegt, gehörten in den 60ern der Stephenson-Verlag und in den 70ern eine Super8-Film-Produktion, die dann in die Video-Produktion mit heute über 1000 eigenen Videorechten überging. Im Carl Stephenson Verlag werden u.a. Sachbücher, erotische Romane, Magazine und Videos herausgebracht. Das Portfolio umfasst ca. 400 lieferbare Titel. Inzwischen werden monatlich sechs Videos für ORION produziert. Ab 1986  wurde der Aufbau der Orion-Ladenkette begonnen , die inzwischen 170 Fachgeschäfte in Europa (Schwerpunkt BRD) umfasst. Im DDR-Boom 1990 verdoppelten sich die Versand- und Großhandels-Umsätze. 1998 wurde das Erotik-Label „Top Man & Ero Man“ aus Karlsfeld zu 100% übernommen. Die Firma war 1999 mit einem Umsatz von 54 Millionen Euro verzeichnet. ORION ist in acht europäischen Ländern mit eigenen Versandhäusern aktiv: Österreich, Schweiz, Holland, Belgien, Dänemark, Schweden, Norwegen und Deutschland. Im Internet hat ORION nach eigenen Angaben bis zu 50.000 Besucher pro Tag auf seinen Seiten und 42 % des deutschen Versandumsatzes werden bereits über das Internet erzielt. Wichtigstes Standbein im Internet-Business ist die 33% Beteiligung bei „Fundorado.com“ (seit 2001) Mit seinen mobilen Erotik-Channels (Wap-Dienste, Video-Channels und MMS-Services) ist Orion inzwischen bei allen deutschen Mobilnetzbetreibern vertreten. Nach eigenen Angaben beschäftigt Orion am Firmensitz in Flensburg 300 Mitarbeiter und gesamt deren 900.

condomi AG

Der Kondom-Hersteller condomi AG wurde 1988 als „Fachgeschäft für Erektionsbekleidung“ in Köln gegründet. 1997 übernahm das Unternehmen die älteste deutsche Kondomfabrik Everts Erfurt GmbH und wurde damit zum führenden Kondomhersteller in Europa (Produktionskapazität: 720 Millionen Kondome pro Jahr). Ein Jahr später erfolgt die Umwandlung in die Aktiengesellschaft condomi AG. Condomi verfolgte die Strategie, zum Weltmarktführer im Bereich „Erotic Lifestyle“ aufzusteigen und versuchte seine Produktpalette dahingehend auszubauen  Mit dem Eintritt auf den latein- und us-amerikanischen Markt mit mehreren Kondomsorten im Jahr 2003 kam es zu Fehlinvestitionen und Überschuldungen, die fast das Ende des Unternehmens bedeutet hätten. 2004 führte die polnische Tochter Unimil eine Kapitalerhöhung durch und kaufte die Schulden des Mutterkonzerns in Höhe von 37 Millionen Euro für 16 Millionen Euro von den Gläubigerbanken auf. Anschließend übernahm Unimil die Markenrechte und Kundendaten des Unternehmens, sowie die Mehrheit an der Erfurter Kondomfabrik, in der zuvor 35 Millionen Euro investiert worden waren und gründete die Condomi Health International GmbH. 2005 übernahm die polnische Firma „AFM S.A.“ knapp 30 Prozent der Aktien von dem ehemaligen Vorstandmitglied und Firmengründer Gothe und etablierte sich so als neuer Großaktionär des europäischen Kondomherstellers. Bei diesen Finanzmanövern scheint es sich aber nicht um eine solvente Unternehmensstrategie  gehandelt zu haben. Über das Amtsgericht Köln wurde Anfang 2007 geprüft, ob ein Insolvenzgrund vorliegt und es lag eine Strafanzeige wegen Insolvenzverschleppung, sowie der Verdacht auf Vermögensveruntreuung vor. Die Aktie, zu besten Zeiten mehr als 30 Euro wert, lag am Ende bei 56 Cent, bis sie dann im Zuge des Insolvenzverfahrens Februar 2007 ausgesetzt wurde. Im gleichen Zeitraum übernahm der australische Ansell-Konzern die komplette Unimil-Gruppe für 40,5 Millionen Dollar. Ansell, mit Hauptsitz in Richmond (Australien), ist Weltmarktführer im Geschäft für so genannte Schutzprodukte wie Krankenhaus-Handschuhe, Handschutzprodukte für die Industrie und Kondomen und setzt weltweit ca. 620 Millionen Euro um.
Seit dem 1. März 2008 firmiert die Condomi Health international GmbH als Ansell GmbH.

Präservative der Marke Condomi hatten in Deutschland laut Ansell (2007) noch einen Marktanteil von 7,4 Prozent. Marktführer in Deutschland ist derzeit Mapa (Billy Boy, Blausiegel, Fromms), ein Tochterunternehmen des französischen Mineralölkonzerns Total, mit etwa 40 Prozent, dahinter folgen Durex (25 Prozent) und Ritex (20 Prozent).

Private Media Group

1966 erschien in Schweden die erste Nummer von „private“, das erste vollfarbige Hardcore-Magazin, produziert und herausgegeben von Berth Milton (geb.1927) der als einer der Pioniere im pornographischen Geschäft galt. Erst im folgendem Jahr, 1967 wurde die Hardcore- Pornographie in Schweden für legal erklärt. Die üblichen Auflagen solcher Magazine lagen zu dieser Zeit bei ca. 5000, während „private“ bis zum Ende der 60er Jahre eine Auflage von 40 000 erreichte. Um Mitte der 80er Jahre wurde der Geschäftsbetrieb und Druck nach Barcelona/ Spanien verlegt, nur die Marketing-Abteilung war 1987 noch in Schweden. Die Auflage der zweimonatlich erscheinenden „private“ erreichte eine Höhe von 100 000, zusätzlich gab es Übersetzungen in vielen Sprachen die über lizenzierte Agenten herausgegeben und vertrieben wurden. Heutzutage ist das Verlagsgeschäft von „private“ und weiteren pornographischen Magazinen im Medienunternehmen „Milcap“ integriert und Bestandteil der an der Nasdaq notierten „Private Media Group“, einem weltweit bekannten Produzenten von Hardcore-Pornographie.

1989 stieg der Sohn Berth Milton junior ins Geschäft ein. 1991 produzierte das Unternehmen immer noch nur ein einziges Pornomagazin. 11 Jahre später ist die „Private“-Gruppe ein Multimedia-Imperium mit 4 Magazinen, 35 Webseiten, ca. 400 Filmen, Online-Shops, einem eigenen Modelabel und Übertragungsrechten auf drei Kontinenten. Für ein nach Kapitalmarktmaßstäben winzigem Unternehmen (Marktkapitalisierung 370 Millionen Dollar) gibt es viele namenhafte Banken die investiert haben: die „Barclay Ple.“, West Highland Capital“, Royal Bank of Scotland“ und die „Deutsche Bank“, die über die New Yorker „Taurus Cooperation“ Anteile hält. 2002 strebte die Private-Gruppe ein Zweitlistening an neuen Markt in Frankfurt an. 5.8 Millionen Aktien sollten verkauft werden und die Erlöse für eine Expansion in den US-Markt verwendet werden. Der geplante Börsengang wurde allerdings auf  unbestimmte Zeit verschoben. Der Kurs der schon vorhandenen Aktie mit dem Nasdaq-Kürzel PRVT legte seit 1999 um etwa 110% zu. In den ersten drei Quartalen 2001 hat der Pornoproduzent den Umsatz gegenüber des Vorjahres um 45% steigern können und der Nettogewinn verdoppelte sich auf 6,6 Millionen Dollar. Die „Private Group“ gilt als ein Synonym für qualitativ hochwertige Pornoproduktionen. Der Branchendienst „AVN(Adult VideoNews)“ verlieh Private bereits 20x den AVN-Award, eine Art Oscar der Pornoindustrie. Im  Jahr 2000 schloss Private einen Kooperationenvertrag mit Playboy ab, zur Ausstrahlung von Hardcorefilmen bei Playboys Pay-TV-Sendern. In den folgenden Jahren baute Private das Segment Pay-TV weiter aus und besitzt inzwischen  vier eigene Kanäle. Es folgten weitere Kooperationen, u.a. mit Playboy TV Lateinamerika. 2001 wurden etwa 80 neue Filme produziert.

Der E-Mail-Verteiler soll bereits Ende 2001 800.000 Adressen umfasst haben und über 100.000 Mitglieder haben zu diesem Zeitpunkt  das kostenpflichtige Internetangebot von Private media in Anspruch genommen. Ein Großteil der Kunden zahlte per Kreditkarte. Kunden, die davor zurückschrecken, die Kreditkarteninformationen über das Internet zu versenden oder über keine Karte verfügen, konnten die Website über eine gebührenpflichtige Telefonverbindung erreichen. Über die Internet-Adresse http://www.privatespeed.com ermöglicht Private Media Usern mit Breitband-Zugang zum Internet den Zugriff auf das gesamte Private-Media-Filmarchiv per Video-on-demand. In diesem Geschäftsbereich setzt das Unternehmen auf Partnerschaften mit Internet Service Providern, die ihren Kunden Breitband-Zugänge zum Internet anbieten. Außerdem bietet Private ein  Affiliateprogramm für Webmaster an, “Private Cash“ genannt.

Der Vertrieb aufgekaufter oder von externen Firmen  produzierten Hardcore/ Softcore-Filmen erfolgt über ein weltweites Vertriebsnetz mit ca. 60.000 Stützpunkten. Zusätzlich werden die Filme über Kabel- und Satellitenfernsehen und das Internet verbreitet. Die Private Media Group veröffentlicht alle zwei Monate die vier Magazine: „Private“, „Pirate“, „Triple X“ und „Private Sex“. Unter dem Label „Private Collection International“ wird seit 1996  eine breite Produktlinie der Erwachsenenunterhaltung vertrieben, zu denen unter anderem Kleidung, Energy-Drinks und Hautpflegeprodukte gehören. Die Gesellschaft beschäftigte 1999  89 Mitarbeiter und Anfang 2002  bereits 142. Vierzig dieser Mitarbeiter waren in den Internet-Unternehmungen der Firma eingestellt.

“Private´s“ wichtigstes Kapital ist das riesige Film- und Bildarchiv und die daraus resultierenden Gewinne durch die weltweiten Vermarktungsrechte. Das gleiche Material kann in den unterschiedlichen Medien, Film, Magazin, DVD-Video, in Videokabinen und auf Webseiten gleichzeitig verwertet werden. Sind die Produktionskosten einmal eingespielt ist jede weitere Veröffentlichung reiner Gewinn. Noch größere Gewinnspannen tun sich im Medium des Internets auf. 1996 wurde die erste Webseite „private.com“ ins Netz gestellt und auf der neuen Breitbandwebseite „privatespeed.com“ zahlen Nutzer für 360 Minuten Hardcore 45$. Für Material, dass zuvor als Verleih- oder Kaufvideo seine Herstellungskosten bereits eingespielt hat.

Ähnlich vertreibt „Private“ seine Inhalte über Vertriebspartnerschaften. In den USA mit „Playboy“, in Great Britain mit „Sky Broadcasting“ und in Lateinamerika mit „Liberty Media“ Im Geschäftsjahr 2004 konnte das Unternehmen einen Umsatz von 48,3 Mio. Dollar erwirtschaften. Die Hauptabsatzmärkte sind Süd- und Nordamerika und Europa, vor allem Schweden und Spanien. Mit 55% anteilig am Gewinn(2004) stellt das Segment der DVDs das Kerngeschäft von Private dar, es folgen mit 14% die Magazine, mit weiteren 14% das Internet, mit 11% die Sparte Pay-TV  und mit 6% das Videogeschäft.

In den letzten Jahren ist Private weitere Geschäftspartnerschaften eingegangen um ihre Marktposition auszubauen. 2004 hat Private einen dreijährigen Vertrag mit der us-amerikanischen Firma „Pure Play Media” einem bekannten Händler von qualitativ hochwertigen Pornofilmen – bezüglich der Vermarktung und Distribution von DVDs auf dem europäischen Markt, abgeschlossen. Über ein exklusives  Shopkonzept in verschiedenen europäischen Großflughäfen und den Fähren der „Stena Line’s North“ verkauft Private seine Magazine und DVDs inzwischen direkt.

Im November 2005 haben die „Private Media Group“ und „Playboy TV International“ in einer zunächst auf 5 Jahre befristeten Kooperation ihre Kanäle „Private Gold“ und „Spice Platinum“  unter den neuen Label „Private Spice“ zusammengelegt um ihre Marktführerschaft im Segment PayTV in Europa zu konsolidieren. „Spice Platinum“ wurde 2001 als europäischer Adult-Kanal gegründet und hatte Abonnenten in über 15 Ländern. „Private Gold“, 2000 gegründet war in Lateinamerika und Europa zu empfangen. Er galt als der führende europäische XXX-Kanal mit Abonnenten in 25 Ländern. Im dritten Quarter 2005 schloss die Private Media mit der “ Portland Television Group“ eine Vereinbarung bezüglich der Gründung eines neuen Private-Kanals in Großbritannien ab, der den 2000 gegründeten „Private Blue Channel“, dessen Frequenz von HustlerTV übernommen wurde, ersetzte. Der neue Kanal ist überwiegend auf Pay-per-View-Basis zu empfangen und startete in der ersten Hälfte 2006.

Ebenfalls 2005 schloss Private einen Vertrag mit der „MindMatics AG“, ein global führendes Unternehmen im Bereich der Entwicklung und Implentation von Geschäftslösungen im Mobilfunkbereich.. Private versucht damit den europäischen Markt von über 220 Millionen Handynutzern als potentielle Konsumenten ihres Adult-Contents zu erschließen. Weitere Kooperationsverträge  über die Mobile-Content-Vermarkung, speziell auf dem asiatischen Markt wurden 2005/6 mit der südkoreanischen Firma “Seal Media Ltd” abgeschlossen. Im gleichen Zeitraum eröffnete ein weiteres Tochterunternehmen in Hongkong, das für den asiatischen Raum die Vermarktung des Materials via PayTV, IPTV, VOD und Mobile-Technologie übernimmt.

Im Mai 2006 haben die „Private Media“ und der „Erotic Media“ zwei Geschäftsvereinbarungen bekanntgegeben. Die eine ist ein fünfjähriges Lizenzierungsübereinkommen über die Vermarktung der Filmbibliothek „Privates“ über die PayTV-Kanäle der „Erotic Media“. Das schweizerische Unternehmen erwarb die Rechte für insgesamt $7,7 Millionen. Desweiteren übernimmt die „Erotic Media“ die gesamte Distribution des Video-on-Demand(VOD)-Contents von Private im deutschsprachigen europäischen Raum. Die Expansion  von „Private“ nach Deutschland steht nach Verlautbarung des Unternehmens im Zusammenhang mit der Entscheidung der Deutschen Telekom, die im Sommer 2006 IPTV /Internet-TV starten wird. Neben den Vereinbarungen mit „Playboy TV International“ und der „Portland Television Group“ war dies das dritte bedeutende Joint Venture der „Private Media Group“ innerhalb eines kurzen Zeitraums.

2007 folgten weitere strategische Allianzen. Zum einen mit New Frontier Media zur weiteren Erschließung des nordamerikanischen Pay-TV-Marktes und mit Mobile Stream einen Musik- und Medien-Provider im Mobile-Sektor. Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt in Großbritannien wurde 2008 das Portal „private. Mobi“ 2008 gestartet, welches auf den deutschen, spanischen und südafrikanischen Mobile-Markt abzielt. Die Umsätze im DVD- und Magazin-Verkauf gingen im ersten Drittel 2008 um 18% zurück und lagen bei 2,2Millionen Euro. Dies entspricht dem allgemeinen Trend an momentanen Umsatzeinbrüchen im DVD-Bereich. Die neuen Märkte, Mobile und das sogenannte Tripple Play von Telefonie, Internet und TV mit ihren Vermarktungskonzepten on-Demand und pay-per-view erweisen sich hingegen als wachsende Umsatzträger des Konzerns. Sommer 2008 gab der Konzern eine weitere Kooperation mit dem französischen Unternehmen Marc Dorcel im Bereich der DVD-Distribution bekannt, die langfristig weiter ausgebaut werden soll. Das 1979 in Frankreich gegründete Unternehmen – ursprünglich ein Filmstudio –  hat sich zu einem bekannten Label in der Sexindustrie entwickelt. Dorcel betreut und betreibt eine Vielzahl von VOD/IPTV- Portalen, Mobile- und Internetseiten, sowie den TV-Kanal „Dorcel TV“. „. Seit Oktober 2009 vermarktet Private seine Filme in Frankreich über den Video-on-demand-Service von „Numericable“, Frankreichs führenden Kabel-TV-Betreiber. Im gleichen Zeitraum übernahm der Konzern das us-amerikanische Unternehmen Sureflix Digital Distribution. Sureflix, spezialisiert auf Premiumangebote für Homosexuelle, betrieb ein Netzwerk von PPV/VOD-Webseiten (maleflixxx.tv, splashshots.com.)und war auf dem nordamerikanischen Kabel-TV-Markt präsent.

Zur „Private Media Group, Inc.“ gehören neben der  „Milcap-Gruppe“ u.a. die Tochtergesellschaften „Cine Craft Limited“ (Gibraltar, Inhaber von Trademarks), die “Coldfair Holdings Limited“ ( Zypern, Website), “Milcap Media Limited“ ( Zypern, Gesellschafter), die „Fraserside Holdings Ltd.“ ( Zypern, Inhaber von Video- und Fotorechten), die „Peach Entertainment Distribution AB“ ( Schweden, Vertrieb weltweit),die “Private France SAS“ ( Frankreich, Vertrieb in Frankreich und der Schweiz), die „Symbolic Productions S. L.“  ( Spanien, Gesellschafter) und die „Viladalt S. L.“  ( Spanien, Gesellschafter).

http://www.prvt.com/index.php
http://www.finanznachrichten.de/
Hebditch David/Nick Anning, 1988, „Porn Gold- Inside the Pornography Business“, Faber and Faber, London, Boston
Pastötter Jakob, 2003, „Erotic Home Entertainment und Zivilisationsprozess“, Deutscher Universitäts-Verlag, Wiesbaden
Faulstich Werner, 1994, „Die Kultur der Pornographie“, Wissenschaftler Verlag, Bardowick